Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.
Das im Jahre 1136 urkundlich erstmals erwähnte Burgwindheim liegt 28 Kilometer westlich von Bamberg im Tal der Mittleren Ebrach. Es war Stammsitz der Herren von Windheim. 1278 schenkte Ludwig von Windheim den Ort dem nur wenige Kilometer talaufwärts gelegenen Zisterzienserkloster Ebrach und trat dort als Mönch ein.
Ein für den Ort bedeutsames Ereignis geschah am Fronleichnamstage des Jahres 1465. Als damals während der feierlichen Prozession der Pfarrer Pater Johann Dolder die Monstranz auf dem dritten Stationsaltar abgestellt hatte, „wurde diese ohne Bewegung der Winde umgestoßen und ohne Bewegung des Priesters hat sie sich aufgetan, so dass der zarte Leichnam unseres lieben Herrn Jesu Christe auf die Erde gefallen ist. Alle, die bei der Prozession dabei waren, haben dies mit eignen Augen gesehen.“ – so die bis heute erhaltene Urkunde. Der Pater wollte umgehend die Hostie wieder aufheben. Trotz eifrigen Bemühens gelang es ihm nicht.
Dieser Vorfall war für die Menschen unerklärlich, eben ein Wunder. Die Hostie hat man mit einem Bretterdach geschützt und streng bewacht. Am Oktavtag nach Fronleichnam kam dann Abt Burkard II. mit dem ganzen Klosterkonvent, erhob die Hostie und brachte sie in einem feierlichen Zug in die Pfarrkirche zurück. Über der Stelle, wo der Leib Christi gelegen, wurde bald eine Kapelle errichtet. Die herbeieilenden Menschen wurden immer mehr, so dass die „Heilig-Blut-Kapelle“ oder einfach „Blutskapelle“, wie das Kirchlein genannt wurde, bald zu klein war. Die Brandschatzung und Plünderung des Klosters Ebrach verhinderte einen Neubau.
Jahrzehnte später ließ Abt Hieronymus Hölein die jetzige Gnadenkapelle erbauen. Sie wurde am 27 Mai 1597 konsekriert. Förderlich für die Wallfahrt war die Entdeckung einer Quelle nahe der Heilig-Blut-Kapelle im Jahre 1625. Ihr Wasser galt als heil- und wunderkräftig. Die Leute nannten die Quelle den „Blutsbrunnen“. 1690 errichtete Leonhard Dientzenhofer über dem Brunnen das barocke Brunnenhaus. Nach den Schrecknissen des 30jährigen Krieges hat die 1649 gegründete Corporis-Christi-Bruderschaft viel für den Fortbestand der Wallfahrt getan, die im 18. Jahrhundert gewaltig aufblühte. Die Säkularisation 1803 brachte nicht nur die Auflösung der Abtei Ebrach, sondern auch das Ende der Wallfahrt. Erst als 1819 eine Wallfahrtsgruppe aus der Stadt Volkach wieder zur Blutskapelle pilgerte, um ein von ihren Vorfahren 1646 abgegebenes Gelübde zu erfüllen, lebte die Wallfahrt langsam wieder auf. Wallfahrten aus Volkacher, Eltmann und Dingolshausen kommen auch heute noch.