Bei den Oberammergauer Passionsspielen im Jahr 2000 hatte man einen atheistischen, aber sehr bekannten amerikanischen Künstler und Regisseur, Robert Wilson, eingeladen, auf einer Wiese einen Kreuzweg zu installieren. Es gab in den Feuilletons der großen deutschen Zeitungen viel Lob und Kritik dazu. Wilson hatte ans Ende dieses Kreuzweges ein schmales, blaues Holzbett gestellt und darüber, etwa einen Meter über dem Holzbett, schwebend eine Schaufensterpuppe aus Plastik ohne Bekleidung angebracht. Das war Wilsons symbolische Installation von „Auferstehung“.
Gestern Madrid, London, Paris, heute Brüssel und morgen? Wir leben längst im Krieg. So hört man ranghohe Politiker sagen. Und es sind vorwiegend junge Männer, die uns in den Metropolen Europas das Fürchten lehren. Sie tun das vorgeblich im Namen des Islams. Das Opfer, das sie bringen ,ist feige. Denn sie entziehen sich jeglicher Auseinandersetzung, gar eines gerechten Urteils.
Flüchtlingsheime brennen, und Menschen klatschen höhnisch Beifall. Ein Bus mit Kriegsflüchtlingen wird von sogenannten Wutbürgern blockiert, die ihre Fäuste ballen und „Wir sind das Volk!“ und „Haut ab!“ schreien. Ein Junge in dem Bus ist völlig verängstigt, eine Frau so schockiert, dass sie kaum mehr beruhigt werden kann, mehrere Frauen weinen. Politiker fordern, auf Flüchtlinge an Grenzen zu schießen. Hass-Mails verbreiten sich im Internet wie Lauffeuer. Wer öffentlich was dagegen sagt, wird verhöhnt oder gar bedroht...
Wie lernt man eigentlich Gott kennen? Dazu gibt der erste Johannesbrief einen guten Tipp: “Wer liebt, kennt Gott“. Das ist eine pfiffige Idee. Gott kennen oder erkennen heißt also nicht, dass man sich lange in sich selbst zurückzieht, sondern im Gegenteil: dass man sich öffnet und liebt. Lieben und erkennen hängen in der Bibel sehr eng zusammen. Wir reden in der Regel über wissenschaftliche Erkenntnis. Die schafft aber eher eine beobachtende Distanz.
„Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.“ (Lukas 1,45). So möchte ich glauben können: durch die Nacht des Zweifels hindurch. Oder wider allen Verstand; mit einer Kraft, die zur Hoffnung hinter der Mauer findet.
Schon wieder Advent. Bei der Eröffnung des Christkindlesmarktes hat heuer keiner drängeln müssen, es war genug Platz für alle. Angst vor Anschlägen? Die Sorgen und Ängste dieser Zeit sind vielfältig. Können wir den anhaltenden Flüchtlingsstrom bewältigen? Können wir den IS-Terror stoppen? Wie kann Frieden werden und die Welt ein Stück gerechter? Und dann die vielen kleinen oder großen eigenen Sorgen. In der Familie in der Beziehung, oder am Arbeitsplatz.
Ein paar Verbrecher, mit der Bereitschaft, sich selbst dabei zu töten, stürzen eine ganze Stadt in Angst und hinterlassen eine Blutspur, die niemand vergessen wird. Gewalt hat Vor-fahrt, so scheint es. An den Grenzen werden wieder Kontrollen mit Polizei oder Soldaten mit Maschinengeweh-ren eingeführt, Überlegungen werden angestellt, ob man Großveranstaltungen überhaupt noch verantworten kann, etwa die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich, vielleicht die Olympiade in Hamburg…
Eine schlechte Stimmung kann man auch herbeireden. Man kann täglich nur schwarz malen, bis die Stimmung in der Bevölkerung sich gegenüber den Flüchtlingen immer mehr zum Schlechten verändert.
Zehn Jahre soll es dauern und 100 Millionen Dollar kosten: Wissenschaftler wollen mit Hilfe eines russischen Investors herausfinden, ob irgendwo sonst im Weltall ähnliches Leben wie auf der Erde existiert. Unterstützt werden sie dabei von Starphysiker Stephen Hawking. Nun ist die Wahrscheinlichkeit nicht so gering, dass noch irgendein anderer Planet bewohnt sein könnte.
Jetzt sind wohl wieder alle Urlauber an ihrem Arbeitsplatz zurück, die Schüler und Lehrer gehen seit zwei Wochen wieder in die Schule. Wahrscheinlich schwankt bei den meisten das Gefühl zwischen „Aller Anfang ist schwer“ und „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“. Unseren älteren Schülerinnen fällt es sichtlich schwer, wieder früh aufzustehen und sich an das geregelte und die Freiheit einengende Schulleben zu gewöhnen – auch wenn vielleicht eine neue Sprache die Neugier weckt und es natürlich schön ist, die Freundinnen wieder zu sehen. Die Erst- und Fünftklässlerinnen dagegen finden alles spannend und aufregend und gehen noch jeden Tag stolz und gern in die Schule.