Gefährliche Viren greifen unseren Erdball an. Und sie drohen alles menschliche Leben lahmzulegen. Wer noch nicht ausgeschaltet ist, bringt sich in Deckung. Jeder Außenkontakt kann katastrophale Folgen haben ...
Fastenzeit. Schluss mit lustig. Asche aufs Haupt. Alles was Spaß macht tunlichst vermeiden. Vielleicht nehmen wir jetzt auch einen zweiten Anlauf, weil wir spüren, dass die Vorsätze des neuen Jahres schon wieder ad acta gelegt wurden. „Brigitte“ wirbt mit einem 12-tägigen Heilfasten und „Men´s Health“ fragt: „Wie gesund ist fasten wirklich?“ So hat wohl jeder seinen eigenen Ratgeber und seine ganz persönliche Liste mit Dingen, die die nächsten 40 Tage gemieden werden.
In meiner Ausbildung als Theologe und Jesuit habe ich mich immer an klarer Begrifflichkeit erfreut, vor allem nach der Aufklärung und der Anwendungen moderner Wissenschaft an Bibel und Glauben. Wahrscheinlich schon vor Thomas von Aquin (1225-1274) gab es eine Unterscheidung, die heute oft verwendet wird: „Gott verurteilt die Sünde, aber er liebt den Sünder.“
Wenn ich in meine Kirche schaue, dann sehe ich, gerade werktags, viele alte Leute. Auf die wird oft heruntergeschaut, so nach dem Motto: „Jaja, die alten Frauen mit ihrem Rosenkranz…“ So ein dummes Geschwätz. Als wenn diese Frauen (und oft sind es eben Frauen) nichts geleistet hätten, nichts erlebt und nicht gelebt hätten. Sicher, wir haben oftmals nicht die gleiche Spiritualität, nicht die gleichen Ansichten über die Welt und die Menschen – aber ist das allein schon ein Grund, so zu tun, als ob diese Menschen dumm sind?
In einem Nürnberger Restaurant sitzen Eltern mit ihrer 10-jährigen Tochter am Tisch. Ein Kellner kommt und nimmt die Bestellung auf. Nachdem die Eltern bestellt haben, wendet er sich an das Kind: „Na, und was möchtest du?“ „Eine Currywurst mit Pommes“, antwortet das Mädchen. Die Eltern wechseln einen kurzen Blick.
So ein Mist. Beim Aufräumen ist mir die Schublade auf den Boden gefallen. In der Hektik habe ich sie zu weit aus dem alten Holzschrank herausgezogen. Jetzt bleibt mir nur, das ganze Chaos neu einzusortieren. Andererseits, eine gute Gelegenheit, endlich mal wieder Ordnung zu schaffen und die Dinge an ihren Platz zu rücken. Was hat mich das Durcheinander genervt! Das ewige Suchen, und Doch-nichts-finden. Es hat das Chaos in der Schublade mit der Zeit nur vergrößert.
Gegen was zu sein, ist immer einfacher als eine Sache zu befürworten. Über jemanden herzuziehen ist zumindest anregender als jemanden zu loben.
Am Sonntag war dieses Evangelium aus der Weihnachtszeit im Gottesdienst nochmal dran. Wesentliches braucht Wiederholung. So ist das auch, wenn ich meiner Tochter eine für sie wichtige Geschichte vorlese. Danach sagt sie: nochmal!
Da soll es ja Menschen geben, die eine Menge Geld dafür hinblättern, um sich die Zukunft vorher sagen zu lassen. Nun ja, wem’s gefällt… Ich jedenfalls möchte gar nicht so genau wissen, was alles auf mich zukommen könnte. Denn das hieße, sich abhängig zu machen von dem, was scheinbar unausweichlich ist. Und dass alles unverrückbar vorherbestimmt sei - dieser These hänge ich weiß Gott nicht an.
Am 24. Dezember spielt die Familie dann völlig verrückt, aus dem Wohnzimmer wird die Katze verjagt, sie darf weder mit den Glaskugeln am Tannenbaum noch mit den verpackten Päckchen darunter spielen – sie zieht sich beleidigt zurück. Als sie später wieder ins Zimmer kommt, ist die Stimmung ganz anders, alle sind glücklich. Anscheinend ist „Weihnachten“ endlich doch noch vorbeigekommen. Nur die Katze hat ihn wohl verpasst …