Würden Sie sich freiwillig vom Müll ernähren? Viele Menschen müssen tagtäglich im Müll wühlen. Aber jetzt habe ich in der Zeitung gelesen, dass es Leute gibt, die das freiwillig machen. Sie nennen sich „Freeganer“ und sie wühlen nicht im Abfall, weil sie arm sind, sondern sie machen das bewusst und halten der Gesellschaft damit einen Spiegel vor.
Ein „gutes neues Jahr“ wünschte mir gerade eben jemand, und ich schaute ein wenig überrascht, bis mir wieder einfiel, dass ja tatsächlich erst eine Woche vorbei ist. Merkwürdig. Irgendwie kommt mir dieses Jahr bereits viel länger vor. Advent, Heiligabend, Weihnachten, Silvester: War da was?
Nun ist also Weihnachten auch schon wieder vorbei! – werden viele Menschen sagen, wenn sie am 25. Dezember beim Frühstück sitzen: Die Geschenke sind ausgepackt, der Baum kann wieder weg. Mancher wird vielleicht widersprechen, weil der Brauchtumskalender schon noch ein paar Highlights in den nächsten Tagen bereit hält. Doch wann ist wirklich Weihnachten?
Ich stehe an einer stark befahrenen Straße an einer Bushaltestelle. Um mich herum tobt der Verkehr: Autos, Lastwagen, Busse donnern an mir vorbei. Gegenüber lärmt ein Presslufthammer. Um mich vor dem Krach zu schützen, habe ich mir die Ohren mit Kopfhörern verstöpselt und mein Smartphone eingeschaltet. Ich höre Harfenmusik, unterlegt mit einem Gedicht von Hermann Hesse.
Das alte Lied „Maria durch ein Dornwald ging“ ist für mich ein hoch aktuelles Adventslied. In diesem Lied geht Maria durch einen Wald voller Dornen, durch eine Welt, die voller Gefahren ist, die ein ganz unwirtlicher, ja geradezu ein lebensfeindlicher Ort ist. Als Schwangere hegt Maria zu Recht große Hoffnungen auf die Zukunft, wie es alle Schwangeren tun.
Ein Gast hat dem Moderator einer Nachtshow im Radio bisher gefehlt. Tausende hat er schon interviewt: einfache, reiche, arme, kranke, sterbende, friedliche, sorgenvoll, gewalttätige, suchende, glaubende, zweifelnde, von der allgemeinen Meinung abweichende Menschen. Gefehlt hat ihm ein Interview mit Gott.
Kommt nun der Weltuntergang? Das fürchtet zumindest eine in der Schweiz lebende Deutsche. Sie hatte gegen einen Teilchenbeschleuniger geklagt, der in Genf sogenannte Schwarze Löcher produziert. Die Frau fürchtet, diese Löcher könnten alles irdische Leben in sich einsaugen und damit vernichten…
In den letzten Jahren war ich öfter über Allerheiligen ein paar Tage in einem kleinen Ort in Norditalien. Dabei bin ich jedes Mal am dortigen Friedhof vorbeigekommen. Immer waren eine Menge Leute mit großen Blumensträußen unterwegs zu den Gräbern. Und abends, wenn es schon dunkel war, standen die Friedhofstore immer noch weit offen und man konnte ein Lichtermeer aus lauter roten Grableuchten sehen.